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Slowenien ist ein ausgesprochenes Kaltblutpferdeland. Auf einer Fläche von 20.000 km2 – das entspricht weniger als einem Drittel der Größe von Bayern – werden rund 5.000 Kaltblutpferde gezüchtet. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Geschichte und den aktuellen Stand der slowenischen Kaltblutpferdezucht.

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Die Staatsprämienstute 2674 Borka von Saul Nero IX repräsentierte den stark vom Noriker beeinflussten Typ des Slowenischen Kaltbluts (Foto Jurkovič)

Slowenien ist ein landschaftlich und klimatisch sehr diverses Land, wo auf engstem Raum unterschiedliche geografische und klimatische Zonen aufeinander treffen. Die Mannigfaltigkeit reicht von den Julischen Alpen und den Karawanken im Norden, über die in die pannonische Ebene auslaufende Murinsel (Prekmurje) im Osten, und das mit Wein bewachsene Hügelland der Untersteiermark (Štajerska und Dolenjska), den Karst in seiner rauen Schönheit bis zum adriatischen Meer. Diese topografische Vielfalt erzwingt eine kleinstrukturierte, an die lokalen Gegebenheiten angepasste Landwirtschaft, in der das Kaltblutpferd bis heute seinen Platz behaupten kann und ist eine der Ursachen, dass auf diesem begrenzten Raum historisch gleich mehrere verschiedene Kaltblutpferderassen gezüchtet wurden. In Slowenien, das bis 1918 Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie war, herrschte in der alpinen bis sub-alpinen Region Krain der Noriker vor, in der flach nach Südosten auslaufenden Murinsel der Murinsulaner und in der südöstlich an Kroatien angrenzenden Region Dolenjska ein dem Posavina Pferd nahestehender Pferdeschlag. Neben der Landwirtschaft waren diese Pferderassen vor allem das Rückgrat des regen Handels auf den Hauptverkehrswegen, die von Wien bzw. Budapest und Osijek durch Slowenien nach Triest, dem einzigen Meerzugang der Habsburger Monarchie, führten. ...

Auszug aus dem Artikel "Kaltblutpferdezucht in Slowenien", in Starke Pferde 2018